Montag, 28. Dezember 2009

Zauber al aire libre

Jedes Jahr am 2. Weihnachtstag gibt es ein openair (al aire libre) Konzert des Symphonie-Orchesters - Auditorio Santa cruz im Hafen. Nachdem wir uns mit Freunden am Eingang eingefunden hatten, sehe ich doch tatsächlich eine Gruppe der russischen Matrosen vom Weltensegler KRUSENSTERN (siehe Blog). Wie schön, die Welt so nah. Daher waren wir nicht erstaunt, das Musik von verschiedenen russischen Komponisten gespielt wurde. Zuerst gab es Tschaikowskys Nussknacker, da die meisten es kennen, war die Stimmung sofort prima (ich bin mit dem Stück sozusagen groß geworden). Der Rathaus Uhrenturm links von uns wurde von drei beweglichen großen blauen Strahlern beschienen, rechts von uns die Marina, wo alle Masten der Segelboote im Takt der Musik mitschaukelten. Der leise Wind trug manche Töne davon, so dass manche MusikMotive wie Wellen tanzten, eine sehr schöne Atmosphäre. Am Ende wurden noch kanarische Weihnachtslieder gesungen (vorher hatte man floreszierende Leuchtstangen kostenlos verteilt), der Text wurde an große Leinwände projeziert und so konnten alle mitsingen und ihre Stäbe im Takt schwingen. Dabei wurden glänzende bunte Papierschnipsel mit Windkananonen in die Luft geschossen, der dann wie bunter Schnee auf uns herab rieselte. Hinter mir saß eine junge Frau, die so glockenhell und wunderschön mitsang, dass ich - als das Lied zu Ende war- mich umdrehte und ihr auch Beifall klatschte, sie bedankte sich mit einem strahlenden Lächeln .
Ich sagte ihr - los canorios saben celebrar una fiesta (die Menschen hier wissen ein Fest zu feiern)
worauf sie mir verriet, wo anschließend noch weitergefeiert würde. Es war eine nette Begegnung.
Als i-Tüpfelchen gab es noch hinter der Tribüne (also ganz nah über uns, so wie ich es mir mehrfach gewünscht hatte) ein tolles Feuerwerk, das aussah als würden mit Goldstaub Palmen an den Himmel gezaubert. Langsam und ohne Schieberei, lachend und erzählend verschwand die Menschenmenge langsam in alle Himmelsrichtungen.

verzauberte Grüße de
LaLuna

Sonntag, 27. Dezember 2009

Muschelsucher

Dies ist die Fortsetzung von der Geschichte "Meeresdusche" ...

Da ich auch eine große Sammlerin von Muscheln und sonstigen wunderlichen Strandfunden bin, kamen wir schnell ins Gespräch. Es stellte sich heraus, dass wir uns noch andere Dinge gleichsam faszinieren. Vor allem die Naturverbundenheit - die Liebe zum Meer, schöne Sonnenuntergänge am Strand zu erleben oder Plätze zu mögen, die vor allem ländlich, urtümlich, unverändert sind. Menschen, die noch wie zu alten Zeiten leben, ohne Technik und die Annehmlichkeiten, die Großstädter gewohnt sind.

Auch die Liebe zur Musik, unter anderem afrikanische Trommeln, die er gelernt hat zu spielen, haben wir gemeinsam. Dieser Wunsch alles auszuprobieren, kennenzulernen, offen für alles zu sein finde ich wunderbar. Er hat ein paar Jahre auf einer anderen Insel gelebt und hatte dort ein Buch mit Großaufnahmen, welches er uns zeigte. Darunter standen immer einige wenige poetische Anmerkungen, die wir mit unseren wenigen Spanischkenntnissen schon recht gut übersetzen konnten. Über seine Erfahrungen dort erzählte er mir einiges, aber auch andere Gedanken, die ihn bewegten.

Es war ein sehr interessanten Gespräch und über unser gegenseitiges Vertrauen, obwohl wir uns gerade erst begegnet waren, hat mir das Herz erwärmt. Natürlich kann ich keine Einzelheiten erzählen, denn das bleibt unser Geheimnis.


Es grüßt euch - feliz y contenta....
Laluna





Samstag, 26. Dezember 2009

Meeresdusche



Ein ungewöhnlicher Weihnachtstag – wir hatten nichts geplant.
Da ich mit dem Knie Probleme hatte und trotzdem auf jeden Fall ans Meer wollte, da es fast weiß vor Schaumkronen war und herrliches Wetter, beschlossen wir kuzerhand zu unserem Lieblingsort zu fahren um einen kleinen Spaziergang zu unternehmen. Es bot sich ein dort ein besonderes Schauspiel. Die Wellen waren ca. 4 Meter hoch, das Meer schäumte und kochte und ca. 20-30 Meter hohe Wasserfontänen schossen vor den Felsformationen gen Himmel.

Welch ein fantastisches Schauspiel!
Der Weg, der um das große Haus dort direkt am Meer führt war wegen der Gefahr,das man weg gespült werden kann, gesperrt. Wir gingen dann über den Innenhof und fanden doch eine Treppe die uns auf den Umgehungsweg brachten. Es war als wären wir auf einem grossen Schiff, nur das wir uns nicht bewegten. Direkt vor unsere Augen türmten sich die meterhohen Wellenfontänen auf und schossen auf uns zu und .. verfehlten uns nur knapp. Mein Herz schlug bis zum Halse weil wir so unmittelbar davorstanden, es war wie im Film. .Der stürmische Wind blies nach Leibeskräften und nahm uns den Atem.Wir blieben lange fasziniert dort stehen. Da die Treppe trocken geblieben war und mein Knie mich schmerzte beschloss ich mich eine Weile hinzusetzten. Ich saß dort keine 2 Minuten als eine noch riesigere Welle auf mich zukam. So schnell konnte ich nicht entkommen und ich war in weniger als eine Sekunde pitschnass.
Kein Problem, wir suchten uns ein geschütztes Plätzchen in der Sonne, ich zog das Shirt aus und trocknete es wie Hose und Haare im Wind. Meine vorübergehender neuer Name für heute: Windbraut (wer sich das wohl ausgedacht hat...).

Als ich einigermaßen trocken war, gingen wir am Strand entlang Richtung einer sehr netten Bar, die dort etwas erhöht liegt und von wo man einen herrlichen Ausblick auf Teide und Meer hat. Auf der Theke lagen überall Muscheln, die ein junger Mann gerade am Strand gesucht hatte, da ich auch dort immer die Muscheln suche, kamen wir ins Gespräch. Es stellte sich heraus, dass er perfekt Deutsch spricht, da er hier auf eine deutsche Schule ging. Wir haben uns fast eine Stunde unterhalten, was verrate ich euch beim nächsten mal.

Donnerstag, 24. Dezember 2009

Weltensegler

20.12.09 Auf der Suche nach einem Fleckchen Sonne um schwimmen zu gehen, waren wir schon auf dem Weg nach Güimar (die Sonne nirgends zu entdecken), entschieden wir uns - ganz gegen unsere Gewohnheit- umzukehren, um am Teresitas Strand baden zu gehen. Auf dem Weg dorthin, fiel uns so ganz nebenbei ein - heute haben wir ja Hochzeitstag -. Als wir nach Santa Cruz reinfuhren, sah ich plötzlich die hohen Masten eines grossen Segelschiffes. Im gleichen Augenblick erblickten wir das Parkhausschild und - mi marido - zwang unser Autoin letzter Sekunde in die Einfahrt abzudrehen. WIEDER alles richtig gemacht. Was wir dann zu sehen bekam war fuer mich ein riesige Freude und Überraschung und unser Geschenk fúr heute. Dazu muss man wissen,
  1. dass im Hafen in Santa Cruz immer riesige Schiffe anlegen, die ich nicht zu Gesicht bekam,

  2. das im Mai diesen Jahres eine Challenge der Segelgiganten vor Anker gingen und ich in Deutschland war.
  3. ich super vernarrt in grosse Segelschiffe bin und sooft schon traurig und enttäuscht war, das ich nicht dabei sein konnte, oder es auch verpasst hatte.
Es war Sonntag und heute war MEIN TAG, es waren kaum Menschen unterwegs und das besondere, die sonst gesperrten Zonen rund um diese Schiffe waren alle geöffnet.
Als erstes lag dort der gigantische VIERMASTER -Krusenstern- (Grosstopp über Deck 55 m). Das grösste Segelschiff, welches noch auf den Weltmeeren unterwegs ist. Da bekomme ich doch eine Gänsehaut. Achtet bitte mal auf das Grössenverhältnis zum Auto.



Hier eine Kurzinfo für Interessierte - gekuerzter Auszug aus Wikipedia:


Das Schiff wurde 1926 in Bremerhaven als „Padua“ vom Stapel gelassen. Sie wurde als Frachtsegler und Segelschulschiff eingesetzt. In den 1930er und 1940er Jahren wurde die Padua mehrfach als Filmkulisse genutzt. Das Schiff musste nach dem 1946 Zweiten Weltkrieg als Reparationsleistung an die UDSSR abgegeben werden und erhielt daraufhin seinen heutigen Namen. Heute nutzt das russische Ministerium für Fischwirtschaft die Krusenstern zur Ausbildung des Nachwuchses der Fischereiflotte; dabei nimmt sie an vielen internationalen Regatten teil.

Aber es gab noch eine Überraschung, an einem weiter entfernten Anleger lag der DREIMASTER die -Alexander von Humboldt- (Grosstopp 33,80 m hoch)-
Hier ein Kurzfassung von mir - Auszug aus www. gruene-segel.de:
Mitte der 80-er Jahre hatten zwei Kapitäne die Idee, das Feuerschiff in eine Windjammer umzubauen. Die STAG kaufte 1986 das Schiff, es wurde zu einer Bark mit drei Masten umgebaut, der Rumpf wurde grün gestrichen und mit grünen Segeln bestückt. Brauerei Beck & Co. setzte es im internationalen Werbeauftritt für die Marke Beck’s ein. Dies hat dazu beigetragen, die Alexander von Humboldt neben der Gorch Fock zu den in der Welt bekanntesten Segelschulschiffen Deutschlands zu machen.
Den Namen bekam es von Alexander Freiherr von Humboldt (1769 – 1859), deutscher Naturforscher und Humanist. Humboldt prägte die Devise „Die See ist eine Brücke – sie verbindet Länder und Völker.“ Seit 1986 ist die Alexander von Humboldt über 360.000 Seemeilen gefahren und hatte mehr als 35.000 Segler an Bord.

Und als Riesenfan von Schiffen bekam ich noch ein Sahnhaeppchern obendrauf.
Davor lag die 68 m lange hightec Mega Yacht Kismet von den Cayman Inseln. Sie ist an Schoenheit und Eleganz kaum zu ueberbieten. Seht selbst, es lohnt sich!
http://www.yachting-and-style.de/2007/heft6/story_kismet.php



So genug geschwärmt, anschliessend waren wir wirklich noch schwimmen, es war zwar etwas kuehl, aber es war trotzdem wunderbar. Zu guter letzt öffneten sich die Wolken und die Sonne lachte uns ins Gesicht und waermte uns schnell wieder auf.

Also wenn ich genau hinschaue, kann ich nur sagen - ein langer Wunsch ist in Erfüllung gegangen...

hasta luego, un besito de
LaLuna